text:
der graue star 2 - die wehrmacht
robert
ulrich beide
0.00
da
schau her
lehrabteilung
für waffenwesen
mein
gott da sieht man dich jetzt schon, so war das mei das bist du
ja
tagwache war do
so
ein junger spund,
ja
bei der wehrmacht
wie
spät war es
0.15
sechs
uhr haben wir aufstehn müssen
sechs
uhr aufstehn
sechs
uhr tagwache
nachher
gleich flaggenhissen
da
bin ich
da
sieht man dich, da schaust du auf die uhr
ja,
auch schon sechs, sowas und die uhr wieder aufhängen, wo sie hingehört
ja,
dort gehört sie hin
0.30
flaggenhissengegangen
und dann gleich runter
zuerst
noch waschen
zuerst
noch waschen, es war ja so bei der wehrmacht, es war ja wie zuhause
zuerst
nach dem aufstehen
diszipliniert
aufstehen, sechs uhr
0.45
so,
rasieren, zähneputzen
schnell
waschen war wichtig
brausen
war oft wenig zeit, da hat man oft nur eine katzenwäsche gemacht
aber
sauber hat man müssen sein, wenn man nachher dem vaterland gedient
hat. nicht.
1.00
genau.
so
jetzt ordentlich nasenputzen
dann
zum frühstück schon hinuntergegangen
genau,
da hat man dann ausgiebig gefrühstückt mit den kameraden
frühstück
ist die wichtigste mahlzeit am tag
gerade
beim militär ist das frühstück wichtig, weil ein ein soldat, der nichts
im bauch hat
1.15
der
ist kein guter, ein leerer sack steht ja nicht.
genau
da
waren wir schon draußen bei den kommandanten, der obersturm..
antreten
haben wir müssen
obersturmbannführer
und
die offiziere
da
haben wir müssen habtachtstehen, und nachher ist es schon runtergegangen
in die werkstatt
1.30
genau,
die werkstatt von der waffen fp
waffenfabrikation
und -produktion hat es geheißen
da
die pumpgun
die
ist da gerade entwickelt worden, ganz neu, das war ein prototyp
eine
abgesägte schrottflinte war des eigentlich de facto, de facto
früher
1.45
dann
ein gabelfrühstück, ausgiebiges gabelfrühstück, brunch sagt man heute
genau,
da ist auch gearbeitet worden dabei, war ja doch dienst fürs vaterland
und
viel gelernt auch, eine haushaltsführung, selber kochen, hat man
lernen müssen
selbst
ist der mann, genau, damit man überleben kann,
2.00
eine
eierspeise machen
die
grundnahrungsmittel eierspeise, wiener schnitzel
genau
suppen, damit man leben kann im feld
speck,
eierspeis mit speck, eiserspeise mit speck ist da gegessen worden
leichte
kost, gut verträgliche kost, bier
bier
dazu
2.15
genau,
das ist die kost von einem soldaten
und
dann schoon feldpost geschrieben
feldpost
geschrieben an die heimat
weil
die frauen hat man ja lange nicht gesehen, genau
oft
zwei drei jahre die braut nicht gesehen, genau
ich
habe damals ja noch keine braut gehabt
2.30
und
da ist schon gezogen worden, da sieht man den doktor gross
der
kennt wer es war, des rohmaterial ist ausgegangen
die
edelmetalle waren sehr knapp
im
41er jahr und da hat müssen jeder soldat gleich als erstes seinen
beitrag leisten seinen beitrag leisten.
2.45
die
goldzähne fürs vaterland hat man opfern müssen hat man goldzähne
zu waffen dann geschmiedet genau bei der waffen fp
bei
der waffen fp ist das gemacht worden
fabrikation
und produktion
genau,
hat man gerne gegeben,
3.00
da
hat man gerne gegeben fürs vaterland, es war ja nicht so schlimm
dann
ins feld hinausgegangen
am
vormittag dann später ins feld, pulver, da ist viel gesoffen worden
das
war die sektion pulver, die hat recht viel getrunken
da
waren wir meistens schon ziemlich angesoffen
dann
haben wir die flaschen vom obersturmbannführer eingegraben
3.15
genau,
schnur darangehängt, daß wir es wieder finden
weil
er hat sich so aufgeregt
dann
hat die musik gespielt
lagerfeuer
haben wir angezündet, genau
die
musik hat immer schön gespielt
das
war oft ein spass und dann ist es dunkel geworden schon,
3.30
genau
weitergegangen
mit kameradschaftsabend dann in der
jeden
abend war eigentlich, dass man sagt kameradschaftsabend
in der kaserne
ich
muss dir eines sagen, es war auch wenn du jetzt so hörst über die wehrmacht,
so geschichten, das ist nicht wahr
nein,
es war, eine kameradschaft wie bei der wehrmacht habe ich mein lebtag
3.45
lebtag
eigentlich nie wieder erlebt, nie wieder gehabt
ausser
nachher mit den kameraden von der wehrmacht selbst
genau
das
war eine lebenslange freundschaft, eine lebenslange kameradschaft,
die dann gehalten hat
es
ist viel getrunken worden, wer noch nicht viel getrunken hat,
4.00
der
hat es dort gelernt
genau
man hat trinkfest sein müssen
trinkfestigkeit
war eigentlich die wichtigste voraussetzung
die
wichtigste voraussetzung, genau
beförderungen
sind ausgesprochen worden, der was geleistet hat fürs vaterland
da
ist einer gerade wachmann geworden, ja ich glaube der ist feldwebel
geworden,
4.15
zugführer,
ja
so
belobigungen hat es viel gegeben, man hat ja dann einen großen.....
da,
das war die strafe, wenn du nicht das war die strafe
da
hat man da, wie hat das geheißen, steißbeinwedeln müssen
4.30
steißbeinwedeln
haben sie auch getan
da,
der ist auch befördert worden, der macht den heil hitler,
genau
der macht den hitler
naja,
nachher wenn es schon ein bisserl später geworden ist, nachtiger
wenn
wer über den durst getrunken hat, dann ist dann dann ist
oft
viel gesungen worden,
4.45
gesungen
viel, das deutsche liedgut ist gepflegt
worden
und
ein paar gepflegte biere, was ja heute auch nicht mehr so
waschen
haben wir lernen müssen, waschen weil keine weibsbilder herum
so
ist gebügelt worden, da sieht man, wie bei uns gebügelt worden ist bei
der wehrmacht
nasses
hemd aufgehängt
5.00
naja,
am nächsten tag ist dann oft lange bis zu mittag oder nachmittag
da
bist oft mit dem gewand, nach so einer nacht ins bett gefallen
rauschausschlafen,
rauschausschlafen
bis um zwei, drei am nachmittag
bist
oft in der vollen montur
5.15
mathematik
hast du geträumt der eine
und
der andere von den weibsbildern
von
den frauen, genau
da,
der eine mehr einen albtraum,
und
der andere halt die schöneren sachen
wie
man so sieht
5.30
dann
eigentlich ist dann gleich nach dem krieg schon hinuntergegangen
hinuntergegangen nach argentinien da haben sie uns gesagt, österreich
ist vielleicht nicht so gescheit anzuraten
wir
warten ein bisserl, bis sich die lage beruhigt
bis
sich die lage, bis ein gras über die sache gewachsen ist
5.45
dann
sind wir nach argentinien, da waren wir untergebracht
wir
haben von unserem obersturmbannführer, ich bin ihm eigentlich recht
dankbar heute, wenn ich das heute überlege, dem seligen obersturmbannführer,
hat
jeder seinen koffer voller goldbarren bekommen,
voller gold gekriegt
den
hat er noch schnell wo gehabt
6.00
unter
dem bett gelagert, und hat unsere kameradschaft hat ganz gut gelebt hat ja dann
ganz gut eigentlich bis in die siebzigerjahre haben wir in argentinien
da
sieht man dich jetzt mit deiner
da
bin ich jetzt mit meiner gnädigen, genau mit der gnädigen,
argentinische
freundin, war eine argentinische frau,
6.15
genau
wir
sind ja kinderlos geblieben, ja, wir haben ja alles gehabt eigentlich
kind
zum versorgen hast du nicht gebraucht, nein, wir haben genug
gold gehabt
ja
eigentlich hat es kein schlechtes leben dort gehabt
die
temperaturen waren ein problem
6.30
kameradschaftsmäßig
temperatur
waren wir nicht gewöhnt, die heiße waren wir nicht gewöhnt
wir
waren ja vorher in stalingrad
voll
viele gelsen hat es gegeben, licht immer aufpassen müssen
licht
nie in der nacht aufdrehen, wegen der gelsen
fliessend
wasser hat es gegeben, das war in wien auch
nicht so selbstverständlich zu der zeit in simmering
6.45
fliessenbad
hat es gegeben auch in jedem fliessenbad von den bungalows die dort waren
handtuchhalter
alles luxus eigentlich, alles schön
da
sieht man dich in der unterflak
da
bin ich jetzt in der unterflak, in der combineige
man
hat eigentlich fast nur unterwäsche getragen, weil es so heiss war in
argentinien
7.00
da
bin ich auch schon ein bisserl älter jetzt gewesen, als vorher auf den
anderen bildern
genau,
das ist ja ein anderer film, viel gebadet ist worden, weil man hat ja
eigentlich nichts zu tun gehabt, den ganzen tag
um
am abend war wieder kameradschaft angesagt
wir
haben eigentlich 30 jahre lang kameradschaftsabend weitergeführt
7.15
klar,
weil die kameraden sind ja zusammengeblieben nach dem krieg
sind
alle gemeinsam runter nach argentinien
und
da haben wir unser eigenes lokal gehabt,
wo
man immer hingegangen ist
war
auch öffentlich zugänglich, sind gerne leute gekommen,
touristen,
deutsche
deutsche
viel
7.30
wir
haben uns dann auch mit den argentiniern gut verstanden, da haben
wir einmal zwei
kennengelernt,
die haben deutsch können, die haben deutsch gelernt,
die
haben genauso einen ähnlichen bauernschnapser gespielt wie bei uns daheim
in der steiermark
mit
denen gemeinsam haben wir dann die ganzen deutschen ausgenommen
ausgenommen
7.45
da
hat einer einen schmiss, hast du gesehen
ja
mei, wir haben früher gefochten, nur so zum
spass
was
halt war, was man so gemacht hat, zeit haben wir gehabt
langsam
ist es eigentlich dann schon sind die leute älter geworden
8.00
und
in den siebzigerjahren hat uns dann der kreisky gesagt wir können
zurückkommen
nach
österreich zurückgeholt
so
war des damals mit der wehrmacht, genau
so
war es wirklich
8.10