Die drei Herren von maschek
Sie reden, die Zuseher lachen, so soll es sein
|
Angefangen hat alles damit, dass die drei Herren von maschek sich
gerne gemeinsam die Neujahrs-Ansprache unseres lieben Bundes-Präsidenten
ansehen. Sie finden diese sehr unterhaltend. Und dann kam es leider
einmal zu einer Tonstörung. Was taten sie? Sie redeten einfach
zum Bild, ersetzten des Herrn Klestils Stimme mit ihrer eigenen
- und das Konzept zu maschek.redet.drüber war geboren.
Die absurden Politiker
Peter Hörmanseder, Ulrich Salamun und Robert Stachel sitzen gemütlich
auf einer Couch, mit einem Glas Wasser bei der Hand, und schauen
gebannt auf einen Fernseh-Bildschirm vor sich. Was sie dort sehen?
Dasselbe, was der Zuseher auf einer großen Leinwand mitverfolgen
kann, nämlich mehr oder weniger unsterbliche Momente des österreichischen
Fernsehens. Und dann reden die Drei darüber, und zwar wortwörtlich
- sie synchronisieren wild drauflos.
Dabei kann es sich eben um eine Ansprache des Herrn Bundes-Präsidenten
handeln oder um die Zeit im Bild. Da wird eine Sport-Veranstaltung
auf einmal zur neuen Reality-Show "Mission to Mars", auf die österreichische
Prominente geschickt werden. Genauso wird der Opernball zu einer
Demonstration für die Rückholung von Jörg Haider in die Bundespolitik.
George W. Bush erklärt Saddam Hussein auf CNN zum Weihnachts-Mann
und Österreich zum neuen Nummer-Eins-Feind auf der Achse des Bösen.
Und Stefan Gehrer verspricht sich auf TW 1 bei einer fünfminütigen
Wetteransage ungefähr 278 Mal.
Der dichte Partyknüller
Natürlich ist es böse, was maschek vornehmlich Politikern, aber
auch unvermeidbaren Fernseh-Erscheinungen wie Dieter Chmelar und
Vera Russwurm, so über die Lippen sprechen. Deswegen ist es auch
so unterhaltsam. Endlich wird den omnipräsenten Herrschaften,
die zu bewundern ORF-Konsumenten stets gezwungen sind, das in
den Mund gelegt, was sie in Wirklichkeit schon immer von ihnen
hören wollten. Im Endeffekt entsteht ein verdammt lustiges, typisch
österreichisches Produkt, von einer Qualität, die weder das öffentlich-rechtliche,
noch das private Fernsehen hierzulande aufweisen können, mit ihren
meist verkrampften, daneben zielenden Ansätzen zu Komik und Unterhaltung.
Und dabei ist die Idee denkbar einfach: Wer noch nie in einer
illustren, feucht-fröhlichen Runde den spontanen Versuch gestartet
hat, einen langweiligen Film durch eine selbst verpasste Synchronisierung
aufzuwerten, dem sei es unbedingt empfohlen.
maschek sind am 7. und 8. März, sowie am 18. und 19. April mit
jeweils neuen Ausgaben von maschek.redet.drüber zu sehen. Karten
gibt es um 15 Euro, beziehungsweise um 8 Euro mit Studenten-Ausweis.
(Eine Rezension von Daniel Stroux > daniel@chilli.cc)
|