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Die Drüber-Redner (10. Feb 2004)
Eine Rezension von maschek.redet.drüber im Rabenhof Theater
Die drei Herren von maschek © Gross
Die drei Herren von maschek

Sie reden, die Zuseher lachen, so soll es sein © Gross, CHiLLi - Collage > ds
Sie reden, die Zuseher lachen, so soll es sein


Angefangen hat alles damit, dass die drei Herren von maschek sich gerne gemeinsam die Neujahrs-Ansprache unseres lieben Bundes-Präsidenten ansehen. Sie finden diese sehr unterhaltend. Und dann kam es leider einmal zu einer Tonstörung. Was taten sie? Sie redeten einfach zum Bild, ersetzten des Herrn Klestils Stimme mit ihrer eigenen - und das Konzept zu maschek.redet.drüber war geboren.

Die absurden Politiker
Peter Hörmanseder, Ulrich Salamun und Robert Stachel sitzen gemütlich auf einer Couch, mit einem Glas Wasser bei der Hand, und schauen gebannt auf einen Fernseh-Bildschirm vor sich. Was sie dort sehen? Dasselbe, was der Zuseher auf einer großen Leinwand mitverfolgen kann, nämlich mehr oder weniger unsterbliche Momente des österreichischen Fernsehens. Und dann reden die Drei darüber, und zwar wortwörtlich - sie synchronisieren wild drauflos.

Dabei kann es sich eben um eine Ansprache des Herrn Bundes-Präsidenten handeln oder um die Zeit im Bild. Da wird eine Sport-Veranstaltung auf einmal zur neuen Reality-Show "Mission to Mars", auf die österreichische Prominente geschickt werden. Genauso wird der Opernball zu einer Demonstration für die Rückholung von Jörg Haider in die Bundespolitik. George W. Bush erklärt Saddam Hussein auf CNN zum Weihnachts-Mann und Österreich zum neuen Nummer-Eins-Feind auf der Achse des Bösen. Und Stefan Gehrer verspricht sich auf TW 1 bei einer fünfminütigen Wetteransage ungefähr 278 Mal.

Der dichte Partyknüller
Natürlich ist es böse, was maschek vornehmlich Politikern, aber auch unvermeidbaren Fernseh-Erscheinungen wie Dieter Chmelar und Vera Russwurm, so über die Lippen sprechen. Deswegen ist es auch so unterhaltsam. Endlich wird den omnipräsenten Herrschaften, die zu bewundern ORF-Konsumenten stets gezwungen sind, das in den Mund gelegt, was sie in Wirklichkeit schon immer von ihnen hören wollten. Im Endeffekt entsteht ein verdammt lustiges, typisch österreichisches Produkt, von einer Qualität, die weder das öffentlich-rechtliche, noch das private Fernsehen hierzulande aufweisen können, mit ihren meist verkrampften, daneben zielenden Ansätzen zu Komik und Unterhaltung. Und dabei ist die Idee denkbar einfach: Wer noch nie in einer illustren, feucht-fröhlichen Runde den spontanen Versuch gestartet hat, einen langweiligen Film durch eine selbst verpasste Synchronisierung aufzuwerten, dem sei es unbedingt empfohlen.

maschek sind am 7. und 8. März, sowie am 18. und 19. April mit jeweils neuen Ausgaben von maschek.redet.drüber zu sehen. Karten gibt es um 15 Euro, beziehungsweise um 8 Euro mit Studenten-Ausweis.

(Eine Rezension von Daniel Stroux > daniel@chilli.cc)




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